Danau Maninjau

Anas

Ich sitze im Moment in Anas Losmen, etwa 700 Meter unterhalb liegt der Danau Maninjau mit der ihn umgebenden Gebirgskette, in der noch die Wolken des Morgens hängen. Jedoch wird der Blick zwischen zwei Bergen bis zum Meer freigegeben.

das sich an einem Hang des mit ursprünglichen Wald bedeckten Berges

Mit den ersten Sonnenstrahlen stehe ich auf, während der Junge in der Küche ein Feuer entfacht, und einen großen verbeulten Kessel mit Wasser aufsetzt. Der Vater ist bereits im kleinen Garten, um Gemüse zu holen. Irgendwo im Wald höre ich die Rufe eines Kijang (Hirscheber), während ein Raubvogel hoch über den ruhig unter uns liegenden Danau Maninjau segelt. Vom “Restaurant” aus beobachte ich eine Agame, wie sie regungslos am Stamm eines Zimtbaumes klebt.

Mit den ersten Sonnenstrahlen bin ich aufgestanden, während der Junge in der Küche ein offenes Feuer entfacht, und einen großen verbeulten Kessel mit Wasser aufsetzt. Der Vater ist bereits im kleinen Garten, um Gemüse zu holen. Irgendwo im Wald höre ich die Rufe eines Kijang (Hirscheber), während ein Raubvogel hoch über den ruhig unter uns liegenden Danau Maninjau segelt. Vom “Restaurant” aus beobachte ich eine Agame, wie sie regungslos am Stamm eines Zimtbaumes klebt. Ich sitze im Moment in Anas Losmen, etwa 700 Meter über dem See der von einer Gebirgskette umgebenden ist, in der noch die Wolken des Morgens hängen. Es ist eine sehr einfache Unterkunft, die inmitten eines ursprünglichen Waldes liegt, in dem noch jede menge Tiere leben. Unter anderem will der Junge letzte Woche auf dem Trail hinauf zum Lawang Top, den ich herunter gekommen bin, einen Tiger gesehen haben. Im See spiegeln sich die Berge, und am Horizont im Westen kann man das Meer sehen. Ich genieße diese Ruhe hier. Es ist ein Fleckchen, zu dem keine Straße führt, wo es keinen Strom gibt, nicht einmal so ein knatternder Generator steht hier, und das Wasser wird durch Bambusrohre von einem nahen Bach in das “open air Badezimmer” geleitet.

Der Mann, dem diese Hütten hier gehören war ein einfacher Farmer, der vor ein paar Jahren eine kleine Schutzhütte für sich hier errichtete. Weil dieser Pfad auch immer wieder von Touristen benutzt wird, die von Lawan Top zum Danau Maninjau absteigen, hat er ein Homestay hier eröffnet.

Eigentlich wollte ich hier ja nur eine Nacht bleiben, aber ich denke, dass es hier oben ruhiger ist als unten am See, zumal heute Nachmittag die letzten beiden Gäste gegangen sind. Ich verbringe den Tag mit schreiben, und dem Fotografieren von den verschiedensten Insekten. Es ist auch schön, wenn man sich einen Tag erholen kann, und vielleicht bekomme ich auch die Erkältung noch ganz weg. Gestern, als ich hier herunter gestiegen bin, hat es geregnet, und heute Vormittag hat es auch nicht so toll ausgesehen aber am Nachmittag hat dann die Sonne endgültig die Wolkenschicht durchbrochen, und ich hab mich auf eine kurze Bank zwischen die Blumen und bunten Pflanzen gelegt, und geträumt.

Gegen Abend zu ist es dann wieder hektisch geworden. Nicht etwa weil einige stressige Touris gekommen sind, sondern weil zu dieser Zeit viele Tiere wieder aktiv werden, und die dem Horizont entgegenstrebende Sonne jede Sekunde neue Farbnuancen auf Bäume, Sträucher, Blumen, Berge und den See zaubert. Ich entdecke eine Schlange auf einem Balken unter dem Dach meiner Hütte, fast zur gleichen Zeit spurten zwei Affen an der Hütte vorbei den Berg hinauf, und für wenige Minuten erglühen zwei Rosen durch das Licht der untergehenden Sonne, die mich zusammen mit der einfachen Hütte und dem etwas unterhalb liegenden “Badezimmer” geradezu zu einem Foto zwingen. Nur kurze Zeit später wird der Himmel durch die bereits hinter den Bergen verschwundenen Sonne in ein unbeschreibliches Orange getaucht, das durch die Formationen der dunklen Wolken, den spiegelnden See, und des erfrischenden Duftes der Nacht eine dramatische und zugleich bezaubernde Stimmung verbreitet. Ich weiß nicht, ob man mit dem was ich schreibe etwas anfangen kann, ob man wenigsten eine kleine Vorstellung davon bekommt, wie es hier aussieht, wie es hier riecht, was man hier hört. Ich bin mir aber fast sicher, dass ich für die Gefühle, für das was ich empfinde, nicht die richtigen Worte finde, und selbst wenn es sie gäbe, und ich sie wüsste, so könnte ich nie das ausdrücken was ich empfinde.