Sumatra

Wo ich bin, ist das Paradies

 „Insel der Hoffnung“ wurde sie von den Kolonialherren genannt - ist die sechstgrößte Insel der Erde und beinahe so groß wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen. Die Nord - Süd Entfernung beträgt 1800 km, die breiteste Stelle nur 400 km. Beinahe ein Drittel besteht aus Sumpfgebiet, das zum Westen hin in tropischen Regenwald übergeht. Es befinden sich etwa 50 Vulkane auf Sumatra, von denen heute noch neun aktiv sind. Der Trans - Sumatra - Highway durchzieht die ganze Insel von Nord nach Süd und erkämpft sich immer wieder seinen Weg durch Urwald, über Berge und Vulkane, durch Sümpfe und Flußbetten.

Der italienische Entdeckungsreisende Marco Polo besuchte Sumatra etwa im Jahr 1292. 1509 gründeten portugiesische Händler hier einige Handelsstationen. Im 17. Jahrhundert fassten die Niederländer auf der Insel Fuß und erweiterten nach und nach ihren Einflussbereich. Im späten 17. Jahrhundert ließen sich dann auch Briten auf Sumatra nieder. Die Rivalität zwischen den Engländern und Niederländern war lange Zeit groß und dauerte an, bis Großbritannien 1824 seinen Anspruch auf die Insel gegenüber den Niederlanden im Austausch gegen Melaka (Malaya) aufgab. Während des gesamten 19. Jahrhunderts erweiterten die Niederländer ihren Machtanspruch über die örtlichen Herrscher; zum letzten großen Kampf kam es 1873-1903 gegen die Aceher.

Im 2. Weltkrieg war fast ganz Sumatra von 1942 an bis zum Ende des Krieges von japanischen Soldaten besetzt. Nach dem Krieg spielte die Insel eine wichtige Rolle im indonesischen Unabhängigkeitskampf. Im Februar 1994 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richter- Skala den Norden der Insel und tötete Hunderte von Menschen.

Gunung Sibayak

Beim letzten Rumah Makan beginnt der Aufstieg zum 2300 Meter hohen Vulkan. Es gibt aber auch noch einen anderen Weg zum Gipfel, der nicht so steil und anstrengend ist wie der Weg über die Stufen. Dafür ist der Weg, der am Westhang hinaufführt schlammiger.

Toba See

Die geologisch einmalige Landschaft am Toba See ist das Resultat eines gewaltigen Kesselbruchs. Bei einem der größten Vulkanausbrüche wurde vor 75000 Jahren 2000 Kubikkilometer Asche unter enormen Druck in die Atmosphäre geschleudert. Diese verteilte sich über weite Teile Südostasiens bis nach Sri Lanka. Durch den Verlust dieser großen Menge an Magma fiel der Vulkan in sich zusammen. In dem riesigen Kratersee erschienen nach Tausenden von Jahren durch weitere Vulkanausbrüche und zunehmenden Druck zwei alte Kraterränder wieder an die Oberfläche, die heutige Insel Samosir und die Bergkette zwischen Prapat und Porsea.

Der heutige See, dessen Wasserfläche etwa 900 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist mit 1146 Quadratkilometer Wasserfläche und einer Tiefe von mehr als 450 Metern der mit Abstand größte See Sumatras. (Bodensee 539 Quadratkilometer) In der Mitte des 80 km langen und bis zu 26 km breiten Danau Toba liegt die Insel Samosir. Sie ragt im Osten steil aus dem Wasser (bis zu 500 m) und fällt zum Westen hin sanft ab. Vier Vulkane, alle höher als 2000 m, umrahmen den See.

Bukittinggi

Bukittinggi liegt in West- Sumatra, das von mehr als 50% mit Wald bedeckt ist und nur zu etwa 15% landwirtschaftlich genutzt wird. Die wichtigsten Exportartikel sind Kopra, Rotan, Harz und Gambir (Farbstoff). Seit 1969 wird hier deutsche Entwicklungshilfe geleistet. Kunstdünger und Insektizide wurden eingeführt und eine Mechanisierung in Angriff genommen. Gleichzeitig entstanden Konflikte mit den Traditionen der Minangkabau, die z.B. Individualbesitz von Land nicht kennen.

Ackerland ist für Minangkabau gemeinsamer, unveräußerlicher Gruppenbesitz. Alle Eigentümer müssen über die Verwendung gemeinsam entscheiden, was wiederum recht lange dauern kann. Das steht den ehrgeizigen Entwicklungsprojekten der Deutschen im Weg. So zerschlägt man den Gruppenbesitz und führt ein Grundbuchsystem ein, das zudem meist Männer als Eigentümer ausweist.

Entwicklungshilfe geht in vielen Fällen eben von den Vorstellungen und vom Bewußtsein der „Helfer“ und nicht von den Bedürfnissen und Traditionen der Menschen aus, denen man eigentlich helfen sollte. Ein altes Minang Sprichwort sagte übrigens schon vor der Ankunft der Deutschen: „Steckt man in unserem Land einen Stock in die Erde, so wird er wachsen.“ Fruchtbar war das Land hier schon immer aufgrund der vulkanischen Böden. Überall überragen Vulkankegel die Landschaft, die mit ihren zahlreichen kleinen Dörfern und blauen Seen ein abwechslungsreiches Bild bieten.

Tomok

Königsgräber in alten Batakhäusern können Vorführungen mit tanzenden hölzernen Puppen (Si Gale Gale) beobachtet werden. Eineinhalb Stunden den Berg hinauf gelangt man zu einem kleinen Dorf, von welchem bei gutem Wetter ein herrlicher Ausblick auf den See geboten wird.

Simanindo

in traditioneller Form erhaltene Huta Bolon, alte Siedlung des früheren Königs Sidauruk. Museum, dort werden mehrmals in der Woche traditionelle Tänze aufgeführt

Pandai Sikat

Das Dorf der Holzschnitzer und Weber. Direkt an der Straße steht ein besonders schönes Haus, dessen Fassade und Innenräume vollständig mit Schnitzereien bedeckt sind. Es gehört einer Weber Familie, die im Manufakturbetrieb die traditionellen Kain Songket der Minangkabau herstellen.

Stierkämpfe

Gunung Merapi

Padang Palupuh

12 km nördlich von Bukittinggi am Trans - Sumatra - Highway blüht die größte Blume der Welt, die Rafflesia arnoldi. In dem angrenzenden ausgedehnten Wald sind Tapire, Wildschweine und andere Tiere beheimatet.

Danau Maninjau

Einer der schönsten Seen Sumatras! (zweieinhalb Busstunden westlich von Bukittingi)