Grande Traversata delle Alpi


Der Weitwanderweg im Überblick


Verlauf des Weges

Der GTA-Weg durchzieht in 68 Tagesetappen den gesamten italienischen Westalpenbogen vom Gries-Paß an der Schweizer Grenze im Norden von Domodossola bis nach Ventimiglia am Mittelmeer im Süden.

Er durchquert dabei folgende Alpengruppen: Walliser Alpen, Grajische Alpen, Cottische Alpen, Seealpen und Ligurische Alpen.

Umfang der GTA-Wanderführer von Werner Bätzing

Im Nordteil wird die GTA mit den 34 Etappen durch die Walliser und die Grajischen Alpen bis Susa/Dora Riparia vorgestellt.

Im Süddteil wird die GTA mit den 34 Etappen durch die Cottischen, See- und Ligurischen Alpen bis Ventimiglia am Mittelmeer vorgestellt.

Schwierigkeit

Es handelt sich um einen Bergweg im alpinen Gelände. Bergschuhe, wetterfeste und warme Kleidung sind notwendig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit werden vorausgesetzt, aber es gibt keine Kletterstellen und Gletscherüberquerungen. Da man selten auf andere Menschen trifft, ist es wichtig, sich im alpinen Gelände gut orientieren zu können.

Unterkünfte

Die Unterkünfte am Ende jeder Tagesetappe sind einfach und ohne größeren Komfort, doch dafür preiswert. Bis auf wenige Ausnahmen kann man im Unterkunftsort Lebensmittel einkaufen, oft gibt es ein kleines Restaurant (ohne überhöhte Touristenpreise).

Charakteristik der einzelnen Etappen

Im Prinzip folgt die GTA dem Verlauf des Westalpenbogens, d.h. der Weg kreuzt ständig die kurzen Quertäler. Sehr viele Etappen führen daher von einem Tal über einen hohen Paß ins nächste Tal. Dabei ergeben sich auch längere Abschnitte von bis zu acht Gehstunden, wobei öfter eine Höhendifferenz von 1000 und mehr Meter zu überwinden ist.

Empfehlenswerte Zeiten

Die höheren Teile des Weges sind von Ende Juni/Anfang Juli bis weit in den September hinein schneefrei, die tieferen Teile können auch im Frühjahr und Spätherbst begangen werden. Was das Wetter betrifft, so sind der Mai und Oktober wegen der relativ häufigen Regenfälle am wenigsten zu empfehlen.

Charakteristik des GTA-Projekts

Dieser Weg umgeht systematisch die erschlossenen Alpengebiete und führt fast ständig durch Alpenregionen mit starkem Bevölkerungsrückgang. Das GTA-Projekt vermeidet bewußt die Anlage von neuen Wegen oder den Neubau von Hütten, sondern stützt sich auf die traditionelle Infrastruktur der Bergbauern. So werden ausschließlich alte Maultierwege, alte Militärstraßen, Bergbauern- oder Almwege benutzt. Normalerweise beginnen und enden die Etappen in einem Bergbauerndorf.

Landschaftliche Sehenswürdigkeiten

Das Vorurteil, so weit im Süden gebe es keine "richtigen" Alpen mehr, ist völlig falsch – der Alpenhauptkamm, in dessen Nähe der Weg stets verläuft, erreicht auch im Süden 3000 m; da der Alpenbogen zur Po-Ebene hin sehr steil abfällt (von 3000 m auf 300 m Meereshöhe in oft nur 30 km Entfernung), ergeben sich von den zahlreichen Pässen im Wegverlauf häufig sehr faszinierende Fernblicke über die Po-Ebene hinweg auf den gesamten Alpenbogen von den Walliser Alpen zum Apennin.

Kulturelle Sehenswürdigkeiten

Bedeutende kunstgeschichtliche Sehenswürdigkeiten gibt es in diesem Gebiet kaum, doch dafür kann man hier noch das sehen, was im übrigen Alpenraum inzwischen selten geworden ist: Bauernhäuser ohne Umbauten, Dörfer ohne Neubauten, Backöfen, Heustadel, Ackerterrassen, Weinberge, Saumwege, Wasserleitungen, Brunnen, Almsiedlungen usw. Teilweise ist diese bergbäuerliche Kultur schon dem Verfall preisgegeben, doch meistens ist der Erhaltungszustand noch so, dass man sich ein gutes Bild machen kann, wie traditionelle Strukturen hier früher ausgesehen haben.

Abstecher vom Weg

Obwohl andere Wege häufig völlig unproblematisch aussehen, muß vor Abstechern eindringlich gewarnt werden, weil die Entvölkerung die Begehbarkeit zahlreicher Wege sehr schwierig bis unmöglich gemacht hat: Sehr viele Wege verlieren sich langsam, je höher man kommt, oder sie enden jäh an Abbrüchen, weil sie seit langer Zeit nicht mehr genutzt werden.

Anschluß-Wege

An verschiedenen Stellen kann die französische GTA, die vom Genfer See nach Nizza führt, leicht erreicht werden. Hinweise auf weitere alpine Weitwanderwege (Walser-Weg, Sentiero d`Italia, Via Alpina usw.) werden jeweils bei den einzelnen Etappenbeschreibungen gegeben.

"Überfüllung"

Da das Weitwandern in Italien erst mühsam propagiert werden muß, und die Zahl der deutschsprachigen Wanderer im Hinblick auf den sehr langen Weg relativ niedrig ist, besteht auf absehbare Zeit hin keine Gefahr der "Überfüllung". Gruppen sollten sich lediglich unbedingt einige Wochen vorher anmelden.

Geführte Gruppen

Für interessierte Einzelpersonen und Gruppen gibt es die Möglichkeit von geführten Wanderungen mit deutschsprachiger Wanderleitung.

Sprache

Grundkenntnisse der italienischen Sprache sind unverzichtbar, da in diesen Alpentälern niemand Englisch oder gar Deutsch spricht. Im Gebiet der Franko-Provenzalischen Sprache (Grajische Alpen) und im Gebiet der okzitanischen Sprache, in Grenznähe zu Frankreich, kann man sich teilweise auch auf Französisch verständigen. Nur in einigen Orten der Walliser Alpen, den sog. "Walser-Orten", kann man manchmal mit älteren Leuten auch Deutsch sprechen.

Konzeption des Wanderführers von Werner Bätzing

Dieser Führer wendet sich an Wanderer, die bereits Grundkenntnisse im Bergwandern besitzen. Neben einer Beschreibung der Wegführung wird eine Einführung in die Natur- und Kulturlandschaft dieser Region sowie in die heutige Situation und die damit verbundene Problematik gegeben, denn: Man sieht nur, was man weiß.


Im Juli 2003 sind im Rotpunktverlag Zürich die beiden völlig neu überarbeiteten GTA-Wanderführer (Nord- und Südteil) vom renommierten Alpenkenner Prof. Dr. Werner Bätzing erschienen.


Teil 1: Der Norden:

182 Seiten, Broschur,

Farbfotos und Routenskizzen

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Bätzing, Werner, Tl.1 : Der Norden

Teil 2: Der Süden

284 Seiten, Broschur,

Farbfotos und Routenskizzen

Bätzing, Werner, Tl.2 : Der Süden

Ein weiteres sehr interessantes aber auch kritisches Buch von Werner Bätzing.

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Die Alpen