Quer durch Gomera

Fortaleza 1241 m

La Fortaleza (die Festung) ist das wohl bekannteste, auffälligste und größte Element in der Landschaft von La Gomera. Entstanden ist sie, indem sich um den Vulkanschlot herum sehr zähflüssige Lava ansammelte und einen hauptsächlich aus Andesit bestehenden Lava-Dom bildete. Der Tafelberg besitzt steilabfallende Wände und wird oben durch ein über 300 Meter großes Plateau abgeschlossen, auf das man nur über einen schmalen Weg, der sich durch die Felsen windet, gelangt. Da sämtliche Wände der Fortaleza fast vertikal sind, beherbergen sie eine reiche, für Felswände typische Flora, die sich aus Rockenblumen (Cheirolophus satarataensis), Strandflieder und anderen endemischen Arten zusammensetzt. In den Spalten der dem Wetter am stärksten ausgesetzten Steilwände wachsen Büsche wie der wilde Ölbaum (Olea europaea) und die Baumheide (Erica ssp). Auf den sanfter abfallenden Hängen findet man von spärlichem Gestrüpp durchsetzte Wiesen. Erstmals erwähnt wird die Fortaleza in Bezug auf Hernando de Castro oder Hernando de Ormel, welcher sich 1424 in dieser natürlichen Festung in Sicherheit bringen musste: «Es versammelten sich sämtliche Inselbewohner, welche fernab des Meeres auf die Christen trafen, die sie während der Schlacht zwangen, sich auf einen hoch gelegenen Ort zurückzuziehen, der in der alten Sprache Argodei genannt wird, was <Festung> bedeutet, weil er von einem sehr hohen Felsen gebildet wird, der nur auf einer einzigen Seite einen Eingang hat»